Rockharz 2019: Von falschen Iren und Alte-Leute-Musik (Teil 2)

Von falschen Iren und Alte-Leute-Musik

Freitag

Weiter geht es und noch sind alle halbwegs frisch. So ein Festivalmarathon über vier Tage (plus eine Nacht vorher, in der sicher bei vielen auf dem Campingplatz ordentlich gebechert wurde, denn Rockharz ist nur einmal im Jahr), verlangt einem alles ab. Aber wenn es eine Motivation zum Durchhalten gibt, dann ist es definitiv die großartige Musik auf den Bühnen. Den Startslot am Freitag besetzen Elvellon. Beim Bandnamen ahnt man es schon: Das wird kein Brutal Death Metal. Und richtig, Elvellon spielen Symphonic Metal. Die sympathische Truppe aus Moers, die sich 2010 gegründete, hat zwar bisher nach einer EP erst ein Album (Until Dawn) im letzten Jahr veröffentlicht, aber dessen Inhalt reicht ja völlig aus, um die halbe Stunde des Slots zu füllen. So begrüßen sie uns am Anfang des Tages sanft mit Songs wie Oraculum, The Puppeteer oder Dreamcatcher. Und eine falsche Songansage kann schon mal passieren in all der Aufregung.

Mit Milking the Goatmachine ist wieder ein harter Kontrast angesagt zum schon fast familientauglchen Symphonic Metal der Vorband. Milking the Goatmachine hat so einige Besonderheiten. Auffälligstes Merkmal sind die Ziegenmasken, die die Bandmitglieder bei jedem Auftritt tragen, wenn sie ihren Deathgrind herunterschroten. Drummer Goatleeb Udder ist ungewöhnlicherweise auch gleichzeitig Sänger. Das ist schon eine Leistung, ist die Arbeit hinter dem Drumkit doch schon allein körperlich anstrengend. Dann auch noch zu singen, ist nicht ohne! Und das dann noch mit Gummi-Ziegenmaske über dem Kopf … da sollte doch dringend mal jemand an die UN-Menschenrechts-Charta erinnern. Dass sich die Songs des Trios vor allem um irgendwas mit Ziegen drehen, ist aufgrund des Auftretens und Band- sowie Künstlernamen nur konsequent. Nach Game of Goats als Intro (Ja, das GoT-Intro mit Meckerlauten) kommen dann auch Songs wie Only Goat Can Judge Me oder Milk Me Up. Das Publikum ist wach und bereit, Ziegenmasken im Publikum zeugen von Wissenden, ein Circle Pit von Energieüberschuss.

Andere Bühne, nächste Band. Nailed to Obscurity gehen es musikalisch etwas ruhiger an. Mit ihrem düster-melancholischen Doom/Melodeath haben die fünf Ostfriesen am sonnenbestrahlten Mittag natürlich stimmungstechnisch einen schweren Stand. Trotzdem ist es vor der Bühne gut gefüllt. Sicher hilft auch das Wissen, dass ihr aktuelles Album Black Frost von 2019 es immerhin bis auf Platz 37 der deutschen Charts geschafft hat. Da sieht man schon einmal über solche Unzulänglichkeiten wie zu viel Sonne hinweg.

Die Warkings aus woher auch immer schreiten theatralisch einer nach dem anderen auf die Bühne, nachdem die Mitglieder einzeln von einer Stimme aus dem Off angekündigt wurden. Die Musiker spielen anonym und hinter ihren Kostümen und Masken als The Spartan, The Tribun, The Viking und The Crusader verborgen. Beim Black Metal kennt man das ja vereinzelt mit den Masken. (Mgła, The Committee …) Dort soll ganz die Musik im Vordergrund stehen und der Künstler dahinter zurück treten. Hier handelt es sich aber dann doch nur um Power-Metal-Konfektionsware. Nichts sonderlich Aufregendes. Die Band hat im letzten Jahr ihr erstes Album Reborn veröffentlicht. Mal sehen, wohin ihr Weg sie noch führen wird und ob sie abseits des martialischen Fantasy-Auftretens auch eine musikalische Duftspur hinterlassen können.

Schon wieder ein King: Elvenking, bisher nur 2015 einmal auf dem Rockharz enterten nun die Bühne. Die italienischen Folk/Power Metaller können auf eine über zwanzigjährige Bandhistorie mit mittlerweile zehn Alben zurückblicken. Eine wirklich produktive Band! Aus ihrem großen Repertoire bringen sie Songs wie Draugen’s Maelsrom, Elvenlegions, Neverending Nights, 3 Ways To Magickoder auch den neuen Song Under The Sign Of A Black Star. Die schwarzen Streifen über den Augen hatten sie schon 2015. Ich hoffe, die sind nicht noch von damals.

Mr. Irish Bastard ist gar kein Ire! Ich wittere Betrug. Aber die gute Laune, die die Band verbreitet, besänftigt mich schnell. Die spielfreudigen Münsteraner mischen unter ihren Irish Folk auch noch viel Punk und Ska. Da bleibt kein Bein still stehen. No chance! Die Band kommt gerade richtig, um die Fans im Infield richtig eskalieren zu lassen. Mitsing-Chöre, ein Crowdsurfer-Strom ohne Ende, Ruderboot-Einlagen und andere Festival-Party-Geschichten zeigen, dass die Leute heiß auf feiern sind. Mit Songs wie I Only Like You When I`m Drunk oder We Are The Drunks ist dann auch das thematische Umfeld schnell abgesteckt. Nach dem Auftritt ist jeder, inklusive der Graben-Security, erschöpft.

Omnium Gatherum spielen früher als ursprünglich geplant. Da hat sich nämlich jemand verspätet und weicht auf einen späteren Slot aus. Die Finnen beginnen mit The Burning, dem Intro des aktuellen Albums The Burning Cold. Es folgen wohlausgesuchte Tracks aus ebendiesem Album wie die emotionale Hymne Be The Sky oder Refining Fire, sowie das in der Machart ganz ähnliche Frontiers vom Vorgänger-Album Grey Heavens. Man sieht schon, dass die Band weiß, dass die Up-Tempo-Nummern auf der Bühne besonders gut funktionieren. Wie immer ist Fronter Jukka Pelkonen super drauf, fühlt sich sichtbar wohl auf den Brettern, feuert das Publikum an und sucht den Kontakt. Mastermind Markus Vanhala, der auch bei Insomnium die Saiten zupft, kann sein Fable für ausgefuchste Melodiebögen an der E-Gitarre ausleben. Auch die folgenden Songs wie der Stampfer Skyline oder New Dynamic aus den älteren Alben passen sehr gut in die Setlist. Nachdem also die Menge im Infield gut mit Melodeath aus Finnland mit leicht poppigem Einschlag unterhalten worden ist, wird es nun Zeit für die folgende Band.

Jetzt kommt endlich The Night Flight Orchestra, das seinen Slot auf einen späteren Zeitpunkt tauschen musste. Es hatte wohl den Nachtflug verpasst. Ok, den flachen Scherz muss wohl jeder Rockharz-Berichterstatter bringen, die Steilvorlage ist einfach zu mächtig, um sich dagegen erfolgreich wehren zu können. Sänger Björn Strid, der mit seiner anderen Band Soilwork wenige Slots später erneut auftreten wird, ist (wie Soilwork-Gitarrist David Andersson) jedenfalls mächtig vorgespannt und in prächtiger Laune. Anders als Soilwork bietet The Night Flight Orchestra Klassik-Rock amerikanischer Prägung, wie ihn zu dessen Hochzeiten in den 80ern Bands wie Toto, Boston, Fleetwood Mac, Asia oder Foreigner massentauglich und kommerziell höchst erfolgreich machten, bis sie beim amerikanischen Mainstream-Hörer von „cooleren“ Glam-Rock-Bands wie Mötley Crue oder Guns’n’Roses abgelöst wurden, die dann ihrerseits die Grunge-Welle der frühen 90er nicht überlebten. Kommen wir zurück ins Hier und Jetzt. Entsprechend der musikalischen Orientierung sind auch die Bühnen-Outfits der Bandmitglieder eher nicht auf Rebellion sondern mehr auf Stil angelegt. Aber im Grunde ist das alles sehr ironisch gemeint. So heißen die Backgroundsängerinnen Airline-Annas (Anna Brygård und Anna-Mia Bonde), nippen regelmäßig am Prosecco und strahlen in ihren pinkfarbenen Kostümen um die Wette. Die Setlist besteht aus Songs wie Living for the Nighttime, Mysterious, Sometimes The World Ain’t Enough oder West Ruth Ave. Da wippt dann doch der eine oder andere bei den für das Rockharz ungewohnten Klängen mit. Und irgendwo weiter hinten bildet sich sogar ein kleiner Circle Pit, während sich eine lange Polonaise ihren Weg durch die Zuschauermenge sucht wie damals auf dem Nokia 3310 die Schlange in Snake.

So ganz jetztzeitig wird’s auch mit der nächsten Band nicht, denn Kissin‘ Dynamite haben sich mit Haut und Haaren (denen besonders) dem Glamrock verschrieben. Sänger Hannes Braun ist eine echte Rampensau. Mit blondierten, wild toupierten Haaren erfüllt er das Klischee des 80erjahre-Glamrockers perfekt auf der Bühne. Unablässig tigert er über die Bretter, wendet sich ans Publikum, Posing inklusive, dass es für die Fotografen eine schiere Freude ist. Aber in Wirklichkeit macht er das natürlich für die Zuschauer, die nicht nur optisch, sondern vor allem musikalisch sehr gut unterhalten werden. Die Truppe aus Schwaben ist trotz des jungen Alters ihrer Mitglieder schon seit Jahren äußerst professionell unterwegs, reißt viele Shows im Jahr ab, füllt Hallen auf ihren Touren und hat kontinuierlichen Output an neuen Alben. Zum Opener I’ve Got The Fire feuern auch die Pyrosordentlich los. Da hat der Hannes also nicht geflunkert! Es folgen Gassenhauer wie Somebody’s Gotta Do It, Love Me, Hate Me, Sex Is War und I Will Be King. Letzteres natürlich mit üblichem Samtumhang, Krone und Thron. Nach der Ballade You’re Not Alone wird die Band von den zufriedenen Fans verabschiedet.

Wir bleiben in deutschen Landen. Caliban bringen dann wieder ganz moderne Klänge auf die Rockharz-Bühne. Hier werden die Fans von Metalcore bedient. Die Essener um Frontmann Andreas Dörner lassen sich dann auch nicht lange bitten und peitschen das Publikum mit einer gehörigen Portion Aggressivität im Songmaterial zu Circle Pit und Wall of Death auf. Die Band spielt Stücke wie Paralyzed, Intoxicated oder We Are The Many. Auch die Grabensecurity hat genug mit dem Abpflücken der Crowdsurfer zu tun.

Björn Strid, die Zweite. Mit seiner Hauptband, Soilwork, liefert er nun den nächsten großartigen Auftritt ab. Mit dem Album Verkligheten vom Januar diesen Jahres haben die Melodic Deather der Göteborger Schule auch recht frisches Material anzubieten. Die Band trifft den Geschmack vieler, schließlich stieg die Langrille auch bis auf Platz 10 in Deutschland. Kein Wunder, dass sich wieder eine große Besuchermenge vor der Bühne versammelt hat. Aus dem aktuellen Album werden Arrival, Full Moon Shoals, The Nurturing Glance, Witan und Stålfågel gespielt. Das Publikum ist ebenso gut gelaunt wie die Band und die seit einigen Auftritten am heutigen Tag erprobten Feiermittel Circle Pit, Wall of Death und Crowdsurfing kommen auch hier wieder zum Einsatz. Nach einer Dreiviertelstunde ist dann aber Schluss, denn die nächste Band wartet schon. Und die hat es wie immer eilig.

Dragonforce, die schnellste Metal-Band der Welt, hat ihren Auftritt und die haben traditionell keine Zeit, so schnell, wie sie ihre Songs herunterschrubben. Natürlich ist das Attitüde. Hier geht es darum, ein Alleinstellungsmerkmal zu haben. Der Power Metal der Band wird von ihnen selbst darum auch als Extreme Power Metal bezeichnet. Nachdem Highspeed-Zupfer Herman Li ein kleines Tonproblem gleich selbst gelöst hat, hört man dann auch sein Instrument richtig aus den Boxen. Die Londoner haben einiges aufgefahren an Bühnendeko. Mit Podesten, Geländer und riesigem Drachenkopf-Backdrop wird da fast schon Headliner-würdiger Zinnober veranstaltet. Aber auch die Band selbst macht Eindruck, wo sie nur kann. Besonders Gitarrenzauberer Herman Li führt diverse Akrobatik-Einlagen mit seinem Instrument aus. Sei es waghalsiges Herumgewerfe, Kick mit Hüftschwung oder das Saitenspiel mit der Zunge. Der Mann hat viel Spaß mit seiner Gitarre. Die Rockharz-Besucher auch – mit dem Power Metal der Band. Auch wenn das alles manchmal ein wenig kitschig ist, so sind doch die technischen Fertigkeiten der Musiker enorm. Aus dem für September angekündigten Album Extreme Power Metal sind dann allerdings noch keine Songs dabei. Sänger Marc Hudson unterhält das Publikum mit zum Teil deutschsprachigen Ansagen zwischen den Songs. Dass die Band aus „Buxtahudä“ käme, wie er behauptet, glaubt dann aber doch keiner. Mit Ashes of the Dawn, Judgement Day werden einige Songs vom aktuellen Album Reaches to the Infinity gespielt. Außerdem noch ziemlich altes Zeug wie Heroes of Our Time von 2008 und Seasons von 2012. Am Ende schließt die Highspeed-Ballade Through The Fire And Flames das Set (über 100 Millionen YouTube-Aufrufe allein für diesen Song!), in dem wie in einer Achterbahnfahrt an den Griffbrettern der Gitarren in Höchstgeschwindigkeit von oben bis unten entlanggespielt wurde.

Jetzt wird es wieder bodenständiger. Hypocrisy waren in den letzten Jahren nur selten Live unterwegs. Jetzt steht Mastermind Peter Tägtgren aber auf der Bühne des Rockharzes und ab dem ersten Song Fractured Millenium wird eine Stunde lang Death Metal vom Feinsten geboten. Mag man den ganzen verschwörungstheoretischen Kram in manchen Texten auch nichts abgewinnen können, so ist die Band doch musikalisch über jeden Zweifel erhaben und man freut sich einfach nur, dass sie nach mehreren Jahren Bühnenpause seit kurzem wieder zurück auf den Brettern dieser Welt sind. Mit Songs wie End Of Disclosure, Osculum Obscenum und dem abschließenden Roswell 47 wird dann noch etwas Fanservice betrieben.

Saltatio Mortis haben sich über die Jahre immer weiter nach oben in der Auftrittshierarchie gearbeitet. Die Mittelalter-Rocker sind seit 2008 nun zum fünften Mal auf dem Rockharz und wissen hier eine treue Fangemeine hinter sich. Sänger Alea der Bescheidene weiß genau, wie er das Publikum am besten anspricht. Nämlich mit einigen der beliebtesten Songs aus dem umfangreichen Repertoire der Band, wie zum Beispiel Brot und Spiele, Ich werde Wind oder als Statement das punkig angehauchte Besorgter Bürger. Denn Saltatio Mortis hat in den bislang 19 Jahren ihres Bestehens schon elf Studioalben veröffentlicht. Nicht mitgerechnet, Live-Alben, Kompilationen und Akustik-Alben. Da kommt eine Menge Material zusammen. In einer Stunde Spielzeit bringen sie immerhin vierzehn davon unter. Bei Spielmannsschwur am Ende singt das ganze Infield lauthals mit. Beeindruckend ist auch, wie voll es mittlerweile ist. Saltatio Mortis wollen wirklich viele sehen, das Infield ist bis weit nach hinten stark gefüllt und das ist hier so eine Art vorverlegte Headliner-Show.

Aber der eigentliche Headliner des Abends kommt nun: Dimmu Borgir. Die Bühne füllt sich mit Nebelschwaden, der einsetzenden Dunkelheit wird auch keine helle Bühnenbeleuchtung mehr entgegengesetzt, alles bleibt in schwarz-blauem Licht eingehüllt, orchestral, episch, bombastisch. Es ist Zeit für Black Metal! Die Show ist durchchoreografiert. Spontanität und Interaktion mit dem Publikum würden nur den für eine maximale Überwältigung vorgesehenen Ablauf der Bühnenshow stören. Unter ihren tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen, nur spärlich erhellt von zaghaft durch die wie Vulkandampf aufschießenden Nebelsäulen dringenden Lichtstrahlen, gehen Shagrath, Erkekjetter Silenoz, Galder und die anderen ihrem schwarzen Werk nach, nichts hält sie auf, nichts lenkt sie ab. Ok, genug unheilvoll dräuend dahinfabuliert. Kommen wir zurück zur Realität und halten fest, dass ein Dimmu-Borgir-Auftritt immer dann gelungen ist, wenn er ein eindrucksvolles Gesamtkunstwerk in Form und Klang ist. Das gelingt beim Rockharz. Die Band spielt eine bunte (haha!) Mischung mit recht vielen Songs aus ihrem aktuellen Album Eonian und auch aus den Vorgängern Abrahadabra und In Sorte Diaboli. Nachdem Sänger Shagrath sich dann gegen Ende doch noch an die feiernde Zuschauermenge wendet und fragt, ob sie vielleicht noch mehr norwegischen Black Metal hören will (natürlich will sie), folgen die aus der Frühzeit der Band stammenden Progenies Of The Great Apocalypse und Mourning Palace, ehe der Auftritt zu Ende geht. Wenn das eine satanische Messe war, dann war sie vor der Bühne beim das Infield füllenden Publikum verdammt fröhlich.

Jetzt kommen noch zwei Party-Abräumer. Zuerst Russkaja, die mit einer ebenso merkwürdigen wie gut funktionierenden Mischung aus Polka, Ska und Metal noch einmal zur Bewegung animieren. Die Wiener geben sich zwar als so eine Art lustiger Gute-Laune-Russen mit Klischee-Akzent aus, stammen aber zumeist aus Österreich. Macht aber gar nichts. Hier geht’s um Mittanz-Tauglichkeit und die ist hoch. Songtitel wie Druschba oder Psycho Traktor geben so ungefähr die Richtung an, in die es musikalisch und textlich geht. Das ist hier kein Dichtertreffen, sondern Party.

Einer geht noch und das sind Heidevolk. Sozusagen als After-After-Headliner. Die Rockharz-Besucher sind noch immer nicht müde, mit immer neuen Bands auf der Bühne kann man sie super unterhalten, dafür ist der geneigte Besucher hierher gekommen. Also spielt noch das Quintett aus den Niederlanden. Und beim Rockharz ist das dank des feierwütigen Publikums auch keine schlechte Uhrzeit für den Einsatz. Die Frage, ob man denn mit der Band springen wolle, wird natürlich mit einem begeisterten Ja! vom Publikum beantwortet. Die Folk-Metaller singen von alten Zeiten, germanischen Stämmen und Götterglaube. Fast ausschließlich – außer bei A Wolf in My Heart – auf Niederländisch. Recht ungewöhnlich sind ihre zwei Sänger. Als am Ende noch Saksenland und Vulgaris Magistralis angestimmt werden, ist das der Höhepunkt für die Feiernden. Damit geht dann auch der dritte Tag des Rockharz zu Ende.

Samstag

Der letzte Tag und das gleiche Ritual wie immer: Es beginnt mit den hoffnungsvollen Newcomern, die sich ihren Fame erst noch erspielen wollen. Erste Band heute sind Follow the Cipher. Die Schweden aus der alten Bergarbeiterstadt Falun (wer kennt sie nicht seit Selma Lagerlöfs Nils Holgersson ;-)) haben sich erst 2014 gegründet, veröffentlichten 2018 ihr selbstbetiteltes Debütalbum und schoben in diesem Jahr schon einmal die Single The Pioneer vom kommenden Album hinterher, die sie hier auch spielen. Musikalisch ist das alles Power Metal mit Symphonic-Einschlag (Keyboards hier vom Band), auch wenn Frontfrau Linda Toni Grahn in Jeans-Klamotten, mit Ray Ban und langen wehenden Haaren eher daherkommt, wie eine den 80ern entstiegene Glam-Metal-Braut oder eine Stoner-Jüngerin. Die Band macht das Beste aus der frühen Stunde. Am letzten Tag ist die Festival-Feier-Crowd nämlich dann doch etwas müde und so hat sich anfangs nur ein kleines Häufchen eingefunden. Aber sobald die ersten Klänge aus den Boxen dringen, füllt sich der Raum vor der Bühne immer mehr und am Ende der halben Stunde ist es doch eine ansehnliche Menge, die auch ordentlich mit geht.

Hell Boulevard sind dann wiederum für den Gothic-Part zuständig, der ja fester Bestandteil des Rockharz ist. Die Schweizer lassen sich von der vielen Sonne nicht schrecken und reißen routiniert ihr Gothic-Rock-Programm samt unterhaltsamer Bühnenshow mit viel Posing herunter. Aus ihrem letzten Album In Black we Trust spielen die Schweizer As Above so Below, Satan in Wonderland oder auch Bitch Next Door. Nicht ganz so überzeugend das Britney-Spears-Cover Hit Me Baby One More Time, ehe der Titeltrack des letzten Albums die Show zum Abschluss bringt.

Visions of Atlantis sind Österreichs wohl bekanntester Symphonic-Metal-Export. Das heimliche Gesetz, dass alle Bands dieses Genres attraktive Sängerinnen aufweisen müssen, wurde natürlich auch hier eingehalten. Clémentine Delauney schmettert ihre Texte im Duett mit Michele Guaitoli. Neben neuerem Material vom 2018er-Album The Deep & The Dark wie Book of Nature und der letzte Song des Sets Return to Lemuria wird die Zeit auch für die Vorstellung des Ende August kommenden Albums Wanderers genutzt. Daraus spielen die Symphonic-Power-Metaller netterweise auch gleich einige Songs wie Heroes of the Dawn und A Journey to Remember.

Jetzt kommt der personifizierte Spaß aus Franken auf die Bühne. Nein, nicht J.B.O., ich glaub, die meinen manche Texte ironisch und zweitens waren die schon dran. Jetzt wird sich nämlich mit Freedom Call gefreut. Denn vom Happy Power Metal eines Chris Bay gibt es kein Entkommen. Zwischen den Songs, die einen Querschnitt aus den letzten fast 20 Jahren Bandgeschichte enthalten, verbreitet Sänger Chris seine frohe Botschaft der guten Laune. Zum Beispiel findet er Religionen und Kriege doof und schlägt daher vor, eine eigene, bessere Religion für alle Menschen zu gründen, nämlich die Metal-Religion, denn Metal is for Everyone, wie das nächste Lied aufklärt. Bei so viel Regenbogenkatzen-Kuscheleinhorn-Frohsinn knickt die Menge vor der Bühne doch sofort ein. Widerstand ist zwecklos! Sogar gemalte Kinderwünsche an Bandmitglieder werden hochgehalten. Mit Power & Glory, Warriors und Land of Light enden 40 Minuten der Metal-Fröhlichkeit und alle, die dabei gewesen sind, sind ganz beschwipst davon.

Erneut eine Schweizer Band: Die Burning Witches haben sich dem klassischen Heavy Metal der 80er verschrieben. Zwar haben einige der Songs noch nicht so den rechten Biss, aber dafür haben die fünf Bandmitglieder andere Möglichkeiten, den geneigten Metal-Fan ihrer Aufmerksamkeit zu versichern. Es handelt sich nämlich um eine All-Female-Band. Romana Kalkuhl und Sonia Nusselder an den Gitarren prügeln ihre Instrumente ordentlich durch und allesamt schwingen ihre langen Haupthaare, dass sich die meisten Fans vor der Bühne noch eine Lektion beim Headbangen abholen können. So ist also immerhin aufmerksamkeitstechnisch alles im grünen Bereich. Das Publikum taut dann aber spätestens bei den letzten Songs Wings of Steel (aktuelle Single) und Burning Witches (Titelsong des 2017er Debütalbums) auf und feiert die Musik und die Band.

Nach all der Aufregung geht es nun in ruhigeres Fahrwasser. Grand Magus aus Stockholm spielen Doom Metal. Die schwerfälligen, teils fast schon bluesig angehauchten Gitarren-Melodien rufen alle Freunde des erdigeren Sounds an die Bühne. Und das sind eine ganze Menge, die sich die Band da in den 20 Jahren ihres Bestehens aufgebaut haben.  Im Februar haben sie ihr aktuelles Album Wolf God auf den Markt geschmissen. Daraus werden Dawn of Fire und Untamed gespielt. Ansonsten viel aus Iron Will (Like the Oar Strikes the Water) und der Titeltrack aus Hammer of the North. Trotz völlig ohne Publikumsanimation kommt die Show sehr gut an. Aber irgendwelches Rumgehopse auf der Bühne und große Publikumsansprachen würden auch dem Genre nicht gerecht werden. Hier gehts nur um Gitarrenmusik und sonst nichts. Gut so!

Mit Anvil entert ein echter Klassiker die Bühne. Allerdings sind die Kanadier in 40 Jahren nie über den Geheimtippstatus hinausgekommen, was sich auch bei ihrem ersten rockharz-Auftritt widerspiegelt. Dabei gelten sie als einer der Erfinder oder zumindest Vorreiter des Speed Metals, der in den 80ern entstand. Viel variiert haben sie das dann jedoch seitdem nicht. Auch der Auftritt geht recht statisch ohne großes Showbrimborium vonstatten. Einzig das exzessive Minenspiel von Basser Chris Robertson, der 2014 zum Lineup stieß, bringt etwas Abwechslung. Da die Kapelle auch nur noch aus drei Leuten besteht (die Gründer Steve „Lips“ Kudlow am Mikro und an der Gitarre sowie Drummer Robb Reiner), ist auf der Bühne auch recht viel Platz. (Aber das Schicksal teilen sie auch mit anderen Bands mit kleiner Besetzung.) Alles in allem ist das eher ein Auftritt für musikhistorisch Interessierte. Wer einfach nur feiern will – und das sind die meisten Rockharz-Besucher – kommt vielleicht nicht so ganz auf seine Kosten.

Als nächstes kommt der Auftritt von Hardline, einer amerikanischen Band. Auch diese Band ist zum ersten Mal beim Rockharz dabei. Sänger Johnny Gioeli lieh viele Jahre auch Axel Rudi Pells Truppe seine Stimme, während er außerdem immer auch Sänger bei Hardline blieb. Die Bands gibt’s schon seit 1991 und umso seltsamer ist es, dass sie in Deutschland bislang noch nicht so recht bekannt zu sein scheinen. Vielleicht liegts am Genre:  Klassischer Hard Rock, wie er in den 80ern gerne in amerikanischen Radiosendern gespielt wurde (AOR) konnte in Deutschland abseits von Weichspülern wie Bon Jovi nie so recht Fuß fassen. Dabei spielen Hardline ihr Genre recht modern, das ist hier keine Revival-Veranstaltung. Leider ist die Zuschauermenge, die sich für die Band interessiert, recht begrenzt. Da würde eindeutig noch viel mehr gehen. Nach vielen Wechseln spielt Hardline seit ca. 2011 in einer stabilen Formation und man merkt, wie gut die Mitglieder aufeinander eingespielt sind. Sänger Gioeli hat eine herausragende Rock-Stimme und alle reißen ihre Show routiniert und mit sichtlichem Spaß am Auftritt herunter. Schade, dass nicht mehr los ist, der Auftritt ist echt sehens- und hörenswert.

Wir kommen wieder nach Europa. Mit Grave betritt eine weitere skandinavische Band die Bühne. Der rumpelnde Oldschool-Death des Quartetts (ähnlich wie ihn Entombed oder Dismember spielen) aus kommt wieder etwas besser an als die letzten beiden Bands. Und das, obwohl es kein neues Material gibt – das letzte Album liegt immerhin schon 4 Jahre zurück. Aber nach mehr als 30 Jahren Bandgeschichte muss man sich auch nicht mehr so beeilen, mit bislang elf Alben haben die Stockholmer ausführlich genug gezeigt, was sie können. Trotzdem könnte das Infield gefüllter sein. Macht sich hier etwa Festivalmüdigkeit breit? Oder haben einige schon am heutigen Samstag wieder ihre sieben Sachen gepackt? Das Lineup ist ein Potpourri der Bandgeschichte. Klassiker wie Soulless wechseln sich mit neuerem Material wie Winds Of Chains ab. Und mit Into the Grave und Annihilated Gods werden sogar Raritäten von der allerersten Demo 1988 gespielt. Zum Glück hat sich das Infield nun auch wieder etwas mehr gefüllt.

Kärbholz bietet dann wieder einen Kontrast. Der Deutschrock der vier aus dem Bergischen Land zieht dann doch wieder viele Fans an, die dem erdigen, einfachen Sound der Gruppe mehr verbunden sind als den Klängen der Bands davor. Sänger Torben Höffgen ist ein Meister der Animation. Lustige Hochspringspiele bei Refrains und Circle Pits sind auf einmal kein Problem mehr für die Meute hinter der Bühnenabsperrung. Bei Songs wie Das hier ist ewig, Feuerräder, Mach die Augen auf oder 100% Vollgas Rock ’n‘ Roll singen viele mit. Als die Band ihre Herkunft vom Land thematisiert und in die Zuschauerunde fragt, wer denn noch alles vom Dorf käme, heben sich überraschend viele Hände. Open Air Festivals – Das Vergnügen der Dorfjugend?  Egal, das Infield ist wieder voll und die Menge geht bei jedem Song mit. Der Acker für die nächste Band ist bereitet.

Legion of the Damned spielen nach 2014 das zweite Mal beim Rockharz. Nicht nur fegt der Death/Thrash der Niederländer über das Infield, sondern auch vom Himmel dräut es unheilvoll. Es war dann aber kein Unwetter, sondern nur ein wenig Regen. Legion of the Damned liefern einige alte Granaten wie Sons Of Jackal oder Pray And Suffer ab, wollen aber natürlich vor allem ihre aktuellen Songs unters Volk bringen.  Slaves Of The Shadow Realm wurde im Januar veröffentlicht und so ist es nicht verwunderlich, dass die Setlist vor allem aus Songs daraus besteht. Unter anderem Palace Of Sin und Slaves Of The Southern Cross. Am Ende gibts noch das ikonische Legion Of The Damned vom Debütalbum vor den Latz geballert, das auch schon wieder dreizehn Jahre her ist. Wie die Zeit vergeht. Und nach 45 Minuten ist sie heute auch für diese Band abgelaufen. Da ist der Zeitplan unerbittlich.

Krasser Stilwechsel. Wieder ist es Zeit für eine der Gothic-Bands des Festivals. Mono In. sind auf dem Rockharz alte Bekannte. Seit 2010 sind sie hier das vierte Mal, dürfen also auf aufnahmebereite Fans hoffen. Und so ist es auch. Vor der Bühne ist es rappelvoll. Böse Zungen behaupten zwar, Mono Inc. ist einfach Schlager im Gothic-Rock-Gewand, aber das ist dann doch etwas sehr vereinfacht. Natürlich sind die Songs sehr eingängig, das dürfte ein Grund für ihre Beliebtheit sein. Der Opener verkündet wie üblich Welcome To Hell, aber wenn ein Konzert der Band die Hölle sein soll, dann will wohl kaum jemand in den Himmel. Alle feiern mit, Sänger Martin Engler sucht den Publikumskontakt und freut sich sichtlich darüber, dass die Band von den Fans so frenetisch bejubelt wird. Songs wie Symphony of Pain, Voices of Doom oder Arabia können von vielen textsicher mitgesungen werden. Gitarrist Carl Fornia und Bassist Manuel Antoni machen mit ihren schwarzen Pestarzt-Kostümen eine gute Figur und Katha Mia am Schlagzeug ist wie immer ein Highlight. Die Band wird nach dem letzten Song Children of the Dark nur ungern vom Publikum entlassen.

Dafür kommt nun Epica, die auch schon heiß erwartet werden von vielen. Übrigens auch der vierte Auftritt der Band auf dem Rockharz. Der Publikumsdurchhänger vor ein paar Bands ist längst vergessen, es ist rappelvoll im Infield. Jeder weiß, dass die Niederländer immer eine sehenswerte Show bieten. Und so ist es auch diesmal. Pyroeffekte, Rauchsäulen, Knaller, hier empfiehlt sich jemand als zukünftiger Headliner. Die Show beginnt mit Adyta, The Last Crusade und Storm the Sorrow. Die Band beherrscht die Bühne: Jede Menge theatralisches Posing und Stageacting, wie man es von Epica gewohnt ist und liebt. Nach vielen weiteren Feuersäulen endet die Show nach einer Stunde mit den geplanten Zugaben Deter the Tyrant und Consign to Oblivion und man ist noch ganz geplättet von den vielen Eindrücken.

Zur Lockerung kommt nun Korpiklaani und die spielen Folk-Metal mit finnischem Volksmusik-Einschlag. Das nennt sich dann Humpaa. Und wieder zum vierten Mal auf dem Rockharz. Laut Sänger Jonne Järvelä sei ihre Musik in Finnland ja eher Alte-Leute-Musik mit E-Gitarren, für die sich dort keiner interessiere, weshalb sie mehr Fans im Ausland hätten. Die regelmäßigen hohen Platzierungen der Alben in ihrer Heimat sprechen indes eine ganz andere Sprache. Sei‘s drum, auch auf dem Rockharz funktioniert der Sound der Band. Die Leute tanzen und feiern als ob es kein Morgen gäbe. Was zumindest für das Rockharz ja auch stimmt. Das Set besteht vor allem aus Gassenhauern, wenn dann mal ein längerer und ruhigerer Song dazwischen ist wie Harmaja, wird vom Publikum gleich wieder Party-Musik gefordert. Mit Beer Beer und Happy Little Boozer lässt sich Korpiklaani dann auch nicht lumpen, so dass wohl jeder im Publikum zufrieden ist.

Noch einmal wird es düster. Wir bleiben in Finnland, dem Land mit den wahrscheinlich meisten Metal-Bands. Das Licht violett, die Bühne voller Nebel. Mit Children of Bodom kommt nun zum Ende des Festivals noch ein Melodeath-Knaller. Oder spielen sie Melodic Black? Oder besser Thrash Metal? Die Schwierigkeiten, die eine Schubladen-Einordnung bereitet, zeigen nur, welche Ausnahmeerscheinung Children of Bodom sind, denn sie haben einen ganz eigenen, typischen Stil kreiert. Mit Hexed haben die Finnen ein aktuelles Album im Gepäck, aus dem sie auch einige Songs spielen. So Under Grass and Clover, This Road und Platitudes and Barren Words. Daneben dürfen natürlich auch Gassenhauer wie Downfall oder Everytime I Die nicht fehlen. Nach 70 Minuten sind alle nass vom Regen (wenn überhaupt noch jemand trocken war, denn auch bei den letzten Bands war es recht feucht), aber glücklich.

Es folgen die After-Headliner oder auch Rausschmeißer-Bands. Traditionell ist der Rockharz-Besucher ja ein Feierwütiger. Deshalb geht die Party einfach weiter. The O’Reillys & The Paddyhats nehmen die Stimmung auf und lassen einfach weiter feiern mit Irish Folk und Punk-Einschlag. Gute Stimmung bei den Unentwegten vor der Bühne, da wird mitgesungen und getanzt, der Nieselregen einfach vergessen.

Nun aber die allerletzte Band des Rockharzes 2019. Das Apocalypse Orchestra aus Schweden hat nichts mit lustigen Sauf- und Tanzliedern am Hut. Würde ja auch gar nicht zum Namen passen. Doom-Metal mit Folk-Anteilen holt nun die noch verbliebene Meute wieder aus der Feierei und lässt eine nahezu feierliche Aura mittels Feuerschalen und sparsamer Beleuchtung über das Infield schweben. Die Bandmitglieder zeigen eine Art düsteren Mittelalter-Grusel mit Pestarzt-Kostüm oder als selbstkasteiender Flagellant und bieten den dazu passenden Doom-Metal-Soundtrack samt Drehleier. Mit den letzten Klängen ihrer Instrumente geht auch das Rockharz 2019 zu Ende.

Aus, aus, aus, das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmei… Moment … ich meine: Das Rockharz ist Weltmeister … der Herzen. Selten so ein großartiges Festival erlebt. Und das sehen die Besucher wohl ebenso und es spricht sich rum. Kein Wunder, dass das Festival wächst und wächst. In diesem Jahr von 17.000 auf 20.000. So jedenfalls die offiziellen Zahlen. Damit ist es nun übrigens das Flagschiff in Sachsen-Anhalt, noch vor dem Full Force, das 2019 nur noch 16.000 Besucher anzog. Das Rockharz wächst lieber in kleinen Schritten, um nicht zu viel zu ändern oder gar seinen irgendwie trotz der fünfstelligen Besucherzahl doch noch familiären Charme nicht über Bord zu werden. Alles soll so bleiben, wie es ist, nur immer jedes Jahr ein wenig schöner. 2020 wird es natürlich eine neue Auflage geben. Angekündigt sind schon Accept, Running Wild (die übrigens noch nie auf dem Rockharz gespielt haben), Subway to Sally, Eluveitie, Dark Tranquillity, Ensiferum, Destruction, Ost+Front und Ektomorf. Karten sind schon im offiziellen Shop erhältlich: https://shop.rockharz-festival.com/