Aperitif zur Festivalsaison: CULTS auf Tour im April

Der entspannte Indie-Pop von Cults scheint direkt aus den Sixties
in unsere Zeit geschossen worden zu sein. Der verhangene Girlgroup-Sound
erinnert an Frauenbands, deren Namen mit The begann und auf …ettes endete.
Und es ist doch anders: Die Beats sind moderner, die Bassläufe sind an
tanzbaren Vorbildern geschult. Das Duo Brian Oblivion und Madeline Follin, die
zusammen Cults bilden, sendet ganz andere Signale auf ihrer neuen Platte „Static“.
Das klingt mal rockiger wie auf der Vorabsingle „I Can Hardly Make You Mine“,
von der Oblivion sagt, der Titel klinge wie ein verloren gegangener Song von
Otis Redding. Oder es strahlt Coolness aus wie auf „High Road“, der zweiten
Auskopplung. Wie abgefahren die Album-Produktion gewesen sein mag, kann man an
zwei Details erkennen: Zum einen haben die beiden an „Static“ gearbeitet,
nachdem sie sich, die einst ein Paar waren, getrennt haben. Und zum anderen
haben sie zur Inspiration immer wieder das Licht im Studio gelöscht und sich
vom Glimmen kaputter Fernsehgeräte inspirieren lassen. Das Ergebnis gibt dem
Duo allerdings recht: Cults betreiben ihre Musik auf absolut subversive Weise.
Der süße Sound, die sanfte Indie-Attitüde legen sich über ein widerborstiges
Konzept und Texte, die man nur schwer der Leichtigkeit von Pop zusprechen
würde. Live kommen Oblivion und Follin mit einer kompletten Band auf Tour, die
ihre musikalischen Vorstellungen auch auf der Bühne umsetzbar macht.

  

Cults spielten am 1. April in München in der Kranhalle und am 2. April in Berlin im Lido – in München war ein Fotograf des Festivalsommers vor Ort (Bilder folgen).