Wie könnte ich es zusammenfassen. Wohl am besten mit „großartig“ und ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Musik, Kultur, Entspannung, Laufsteg, Essen, Trinken, Freundlichkeit, buntes Getümmel, Shopping der anderen Art – ja das sind vielleicht die Stichworte die beim WGT 2013 fallen müssen.
Was wurde geboten? Vom Konzert, über „Räuchern mit heimischen Kräutern“ zu Museen- und Opern-Besuchen, Absinthfrühstück, Autogrammstunden, Friedhofsführungen, Lesungen bis zum Stricknachmittag (ja, richtig; Stricken) blieben kaum Wünsche offen.
Es gab, wie jedes Jahr, zahlreiche Locations über ganz Leipzig verteilt und für Teilnehmer per ÖPNV kostenlos zu erreichen. Entsprechend war die Stadt geprägt von den schwarz-bunten Teilnehmern. Die kamen aus allen Teilen Deutschlands, aus den Niederlanden, Russland, Japan und wahrscheinlich aus noch vielen anderen Ländern. Die Leipziger nehmen (inzwischen) das jährliche Treiben mit Freude auf und das Zentrum wimmelt von interessieren Leipzigern und Touristen. Die WGTler zeigten mit Stolz ihre aufwändigen Kostüme bei dem nicht eins dem anderen glich und posierten unermüdlich für die Kameras. Wer Ruhe brauchte hatte aber auch seine Möglichkeiten; das Agra-Gelände war nur für Teilnehmer zugänglich.
Der vielleicht wichtigste Ort war das Agra-Gelände. Hier waren die Zeltplätze, die große Konzerthalle, die ebenso große Shoppinghalle und ganz wichtig der „Laufsteg“, an dessen Rand die Fotografen standen während die Teilnehmer entlangflanierten. Im Shoppingzentrum gab es Bekleidung und Utensilien für den „schwarzen“ Geschmack, Musik, Bücher und esoterisches. Für die Abwechslung im Schlafzimmer gab es Bondageläden wo freundliche Mitarbeiter dem Neuling auch gern bei Fragen weiterhalfen. Das kostenlos Testen der Gerätschaften war möglich und wurde genutzt. Die Konzerte waren sehr gut besucht; selbst das letzte Konzert am Montag um 22:30 war gut besucht. Kein Wunder, waren es doch VNV Nation.
Das Heidnische Dorf war Konzert-, Handels- und Ruheplatz zugleich. Verschiedene „mittelalterliche“ Bands traten auf und sorgten für volle Ränge. Waren, auch zahlreich handgeschmiedete, wurde feilgeboten. Für die Stärkung des Körpers durch Speis und Trank war gesorgt (vom Met bis zum Hanffladen) der Geist konnte im stilgerechten Badehaus zur Ruhe kommen, allabendlich begeisterte eine Feuershow und ein Lagerfeuer sorgte für die richtige Stimmung. Die Fähigkeiten eines Kriegers konnte ein Jeder bei Pfeil & Bogen, Messer oder Axtwurf beweisen und wem das all zu viel war der fand einen Platz auf der Wiese zum Entspannen (auch wenn die etwas schlammig war, aber wir sind ja auch im Mittelalter 🙂 ). Das Dorf war für zehn Taler auch für Touristen zugänglich. So ähnlich, wenn auch kleiner, war im Zentrum an der Moritzbastei ein Dorf aufgebaut.
Es gab viele weitere über 50 Locations, jede mit ihrer Besonderheit, jede Wert besucht zu werden. Schade, dass man nur ein Mal gleichzeitig existiert! Einige sehr interessante Sachen habe ich verpasst; weil ich auf anderen sehr interessanten war 🙂 – Bands; es waren über 200 von Letzte Instanz, Abney Park, VNV Nation, Paradise Lost, Coppelius, Nachtgeschrei, Fejd ach: lest selbst
Achja, richtig: Fotos sollte ich machen! Das tat ich auch unermüdlich. In den nächsten Tagen werden sie neben dem WGT-Artikel einige Wikipedia-Artikel zu den Bands bebildern. Ich kann schon jetzt sagen; für die Wikipedia hat es sich gelohnt aber 200 Bands habe ich beim besten Willen nicht schaffen können. Ich muss wohl nächstes Jahr wieder hin.
Noch dazu: Nazis! In der Presse wird vereinzelt von einem unterschwelligen, evtl. „verheimlichten“ Rechten-Problem geschrieben. Ich kann es nicht belegen, aber kann ein Rechtsradikaler all die unterschiedlich Gekleideten, die Steampunker, die vielen ausländischen Teilnehmern, der bunten Musikmix ein ganzes verlängertes Wochenende durchstehen? Ich glaube es nicht. Getroffen habe ich keinen und die Teilnehmer die ich fragte kannten auch keine. Ich vermute ein paar Journalisten haben die Uniformierten für die Schlagzeile in die Rechts-außen-Ecke geschoben.
Die Seite zum Treffen findet ihr übrigens hier.